Donnerstag, 16. März 1916

16/3 Träume: dass mein Vater sehr böse mit mir;― ich sehe ihn;― warum, und ob die Gründe berechtigt ist mir entfallen (im Traum wußt ichs).―

Dann träum ich: Mit O.und Klimt spazieren ― Gegend des Mariahilfer Gürtels (aber anders ―) er ohne Hut (ich weiß im Traum: immer), er hat einen Zahn zu viel vorn, ich rahte ihm, sich ihn mit Cocain oder dem neuern Adrenalin ziehn zu lassen, auch ich habe s. Z. (stimmt) es thut gar nicht weh. Dann erzähl ich ihm, dass P. A. im neuen Buch ihn und Roller preist (gestern gelesen,― es stimmt nur für Klimt);― aber ich weiss nicht, ob aus Überzeugung, oder um sich Bahr günstig zu stimmen. Ich liebe ihn (Klimt) im Traum sehr (noch mehr als in Wirklichkeit). Dann fahren wir, ich, O.?, Mimi? ― jedenfalls zu fünf eine Bergstraße hinauf, von Hadersdorf aus, auch neue karstartige Berge stehn rechts von der Bahn;― zu meiner Verwunderung an der Straße ein großes Hotel; in einer Nische lebensübergross eine vergoldete Themis, sie hat die Wagschale in der Hand und schwingt sie, bis zu unserm Wagen; wir steigen aus, ich besehe mir Zimmer u. s. w.;― was gegen das Hotel spricht, ist dass man durch ein Parterrefenster im Badezimmer das Bidet sieht; ich denke: hier könnte man mit einer Geliebten wohnen ― nur Sonntag nicht; Lili ist mit mir, ich laufe ihr zum Spass davon.―

Das hiesige deutschnat. antis. Organ bringt eine Correspondenz aus Graz (Franz Goldhann) ― wo der Umstand dass Walden in der K. d. W. gastirt ― als Burgfriedensstörung in unsrer „groffen Zeit“ hingestellt wird. Krieg jener Richtung (Schn.-Schule etc.) ― die das große Unheil über die Welt gebracht hat. (Und doch „große Zeit“?!) Gehts noch weiter ―?―

Spazieren, im Gefühl eines rechten innern Alleinseins.―

Nm. am Fldb. beschäftigt.―

Mit Heini Besorgungen; mit ihm Tonkünstler Orchester Concert. (Rosenthal spielt phaenomenal ein neues Scharwenka Conzert.)