Freitag, 24. Dezember 1915

24/12 Treffe Vm. Stephi in der Länderbank bei Onkel Max; mit ihr Stadt; erkläre ihr, warum ich gestern U. nicht einlud. Wünsche, dass weder sie, noch O., noch ich Unannehmlichkeiten haben, was bei jetzigem Stand der Dinge und Verhalten der Gattin U. sehr möglich. Sie sieht es völlig ein. Ihre Beziehung zu ihm. Ihr Gefühl, dass es damit doch nicht aus, dass andres kommen wird, was er wieder fühlt. Dabei innerlich von R. O. nicht los.

― Um 5 Bescheerung; Arthur Kaufmann, Gustav, Frieda Pollak, Ama mit Stephi (Mimi krank). Stephi war eben ihre Tasche mit viel Inhalt gestohlen worden.― Mit Arthur Kfm., über das, was als pathologisch in der Kunst noch gestattet (von meiner Nov. ausgehend deren Grundgedanken ich ihm skizzirte) ― über Willkür im Leben, Gesetz in der Kunst. Sein 3. Preis im Schachturnier. Kriegsaussichten und Hoffnungslosigkeiten.

Mit O. und Heini bei Julius’;― Familie. Hans in Bulgarien. Karl von Neustadt herin, kommt noch nicht ins Feld, es fallen so wenig Artilleristen; 2% ― von denjenigen Freiwilligen, die zur Infanterie übersetzt, 50%.― Mit Hajek über die Razzia in Budapest ― die ungeheure Syphilis Verseuchung (große Zeit).― Die Offiziere, die sich durch Verkauf von Pferden an Artilleristen bereichern (― diese zahlen ― um nicht zur Infanterie versetzt zu werden).― In Nebel und Quatsch nach Hause.―