8/12 Spazierg. Sievring, im Nebel auf Dreimarkstein, wo plötzlich wundervolle Aussicht, über Nebelabgründe bis Schneeberg u. s. w.―
Überdachte u. a. einen offnen Brief an „Seefeld, Schievelkamp und Genossen“― den ich nie schreiben werde. Obwohl das Geschmeiss eine Züchtigung verdiente, dass die Striemen durch die Nachwelt leuchten!―
Nm. Direktor Hertzka (Brünn) ― auch wegen Volksth. Mußte auch ablehnen, wie neulich auch Dr. Geyer. Auch Holzer (dies besonders gern). Ich sagt es ihm neulich im Theater ― sein Neidgesicht wurde noch verzerrter. (Er bohrt überall, bei Jud und Christ; auch Bürgermeister und Erzbischof setzen sich für ihn ein.) ―
Am Fldb.―
Mit O. zu Steiners. Richard Strauss und Karpath. Str. sofort von jenem Kritikus Bekker, der seine Alpensymph. vom Schützengraben aus aus der Partitur schlecht besprach.― Gesprächsweise, aber offenbar nicht ohne Absicht: seine Frau sei neulich auf die Idee gekommen, ob ich ihm nicht ein Lustspiel für Musik schreiben könne ― ― Er ging früh, reist morgen; wir blieben noch mit dem ganz gutmütigen aber lächerlichen K.― Seine Liebe für Steiner wäre rührend, wenns nicht doch hauptsächlich Stolz auf den eignen Einfluss wäre.―
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Gustaf Linden an Arthur Schnitzler, 8.12.1915
Quelle: Arthur Schnitzler, Gustaf Linden: Ein Briefwechsel. 1907–1929, Wien: Edition Praesens 2005 (Wechselbeziehungen Österreich-Norden, Band 7).