Donnerstag, 28. Oktober 1915

28/10 Früh bei Richard ihm drei Exempl. Geronimo für die Kinder bringen.

Dict. Briefe u. dergl.―

Nm. 1. Akt „Verf.“ Scen. durchgesehn. Wenn der Ton durchgehalten wäre, könnt’s ja schön werden. Vor allem: Nicht verwirren lassen von dem Vorauswissen des zu erwartenden „Erotik“gejammers.― ―

Prof. Dr. Reich: wie ich über Dr. Reik denke, der, hoffnunglos, auf Grund u. a. des Buchs über mich um die Docentur für ― Religionsphilosophie und Völkerpsychologie eingereicht.― Dann: Volksheimvorlesungsbitte. Dann über „Stunde des Erkennens“.―

O. Weizsäcker;― auf der Reise nach München, theils in echtem, theils Verlegenheitsgrößenwahn, mit vagen „Theaterplänen“,― will Empfehlungen an hervorragende Leute, um durch diese (Walter, Thoma, etc.) jüngere kennen zu lernen, die er braucht, um endlich sein Stück, resp. eine Scene daraus schreiben zu können. Ich rieth ihm zu lernen, sich zu bilden, lehnte weiteres ab.

Zum Nachtm. Max Leitner. Allerlei über Kritik. Letzte Erfahrungen. (Die fast unglaublichste, dass Hugo Ganz der Frankf. Zeitung noch eine Nachnotiz schickt (ganz ungewöhnlich ―) ― ― meine Einakter hätten das Interesse nicht über den Tag zu fesseln vermocht ― nachdem bisher jede Vorstellung total ausverkauft war.― Wohin der Neid, die Eitelkeit diese Leute führt!―