Samstag, 9. Oktober 1915

9/10 Traum: In einem Hotel, wir (O. und noch andre, wer?) vor der Abreise, ich muss noch packen, wir sollen nach Homburg (R. Olden war dort Assessor!), Zug geht um 10 Uhr 10 ich stopfe alles eilig in den Koffer, irgend ein Herr hilft mir, ich eile hinab, hab ich denn auch meine Mscrpte. eingepackt? muss hinauf, ob nicht vergessen, Lift, ein bärtiger Liftboy, wir (ich und Unbekannte) hinauf, aber er rast in den 4. Stock, ich sage: zurück in den 2. ― nun fährt er wieder bis ins Parterre, weigert sich nochmals zu fahren, ich eile über die Treppen, mein Zimmer schon besetzt, Mauer durchgebrochen, Dame (an einem Schreibtisch;― Erinnerung an Bleibtreu in Stunde des Erkennens?), (mit Kindern, die ich aber nicht sehe ―) ich bitte um Erlaubnis, wegen meiner Mscrpte. nachzusehn ― Dame ertheilt sie höflich; ich öffne Lade eines Toilettetisches ― Kämme, Nadeln;― dann Schrank ― nichts ― offenbar hab ich die Mscrpt. doch eingepackt ― finde doch einen meiner Wichsleinwandumschläge,― stopfe ihn in die Tasche, rasch hinab,― aber wieder hinauf, den Rucksack von einem Kleiderstock holen, in den ich die Mscrpt. ursprünglich thun wollte, den Zug werd ich wohl versäumen; ich bitte die Dame, blaß, blond, traurig, wenn sie das Mscrpt. doch etwa fände, sie solle mirs nachschicken ― wohin nur ― der Herr neben mir (der plötzlich wieder da ist) erinnert mich ― nach St. Georg ― (so nannte sich Lili gestern bei Tisch!) ― nein, nach Velden, ich frage die Dame nach ihrem Namen. Sie lehnt bescheiden ab ― „sie ist die einfache Frau eines Buchbinders ―“ hier endet der Traum.―

In die Costumeprobe. Gustav wohnt ihr bei. Er sagt einiges kluge, einiges platte. („Das Publikum verlangt ―“) Gute Stücke! und vorzüglich gespielt.―

― Heim. Ein Brief von Stephi, durch U. 29, an O., der zwischen den Zeilen verräth, was ich vor Monaten prophezeit. U. selbst kommt, und spricht ganz rührend von ihr; er läßt sie nicht dort; er selbst versetzt in ein hiesiges Spital, soll dann nach Constantinopel; „da nehm ich sie mit“. Mit O. allein war er noch deutlicher.―

― Allein spazieren im herbstlichen Türkenschanzpark.―

― Heute vor ― 20 Jahren war Première der Liebelei.― Vor ungefähr 10 (fast auf den Tag) Zwischenspiel ― Die ersten zehn vergingen noch leidlich langsam die letzten wie im Husch. „O war sind verswunden“―

― Aber dass man dazu noch allmälig das Gehör verliert ― das, Schicksal, ist allzu deutlich. Ich versteh dich auch so!―

Am „Nachklang“ weiter.―

Nach dem Nachtm. zu Schmutzers, Billard.―