Freitag, 10. September 1915

10/9 Traum: Mit St. in einem Raum, zärtlich; früh (4h) zurück, in das Zimmer von O., die übrigens einverstanden, nur nicht dass wir im gleichen Bett; daher öffnen wir ein zweites. Später in einem andern Zimmer, ich am Fenster, St. (mit Hut und Jacke) sich zu mir beugend, küssend, ich frage etwa ― Wirklich dein? Sie, in unbeschreiblicher Zärtlichkeit: Ja … würd ich sonst (sagen … oder?). O. daneben, starren Gesichts. Dann in einem Saal mit Büchern, die ich durchsehe, ein schwarzer (goldgezierter) Band Casanova, aber es handelt sich um Mozart,― der Buchhändler kommt fragt mich Wer sind Sie? Ich sag ihm lachend: ein Kunde. Im ersten Kapitel ein Satz über elektrische Trams, mit dem sich Hugo blamirt hat, denn damals gab es noch keine, und ich sehe sofort einen Platz (Domplatz Florenz), um die Kirche läuft eine Tram, aber natürlich nicht elektrisch. Dann spielt Heini Violine ― sehr gut (was?) ― dann ein langer Tisch,― eine Dame fragt, ob Heini nicht Mittwoch zur Cameliendame kommen kann, ich sage, wir reisen schon ab, wer spielt denn? Die Dame, bedeutend: Die Barsescu!― (Elemente:) (Gestrige Karte St.s an O. „Grüße meinem Vater“ mit unterstrichnem Mein;― Gespräch über den Buchhändler Heller ― die CasanovanovelleHeini fährt gut Rad ― gestern von der Gasse aus (Beethovengasse) das schöne Quartettspiel ― O. liest Gyges und es war die Rede davon, dass einmal die Barsescu die Rhodope spielte ― Möglichkeit meiner Berliner Reise ― und noch vieles andre.) ―

Blieb in heftiger innrer Bewegung von dem Traum zurück. Nach einer (wohl auch daraus entstandnen) Mißhelligkeit mit O.; mit Heini Stadt Besorgungen, auch bei Prof. Sachs.―

Nm. einen Brief zum Nichtabsenden.―

Albert (Steinrück), ist zum Thee bei mir, Lili immer dabei, schreibt an Liesl. Er hat Proben hier.

Schmidl, der bei der Musterung behalten, nachtm. bei uns.