Donnerstag, 13. Mai 1915

13/5 (Feiertag.) In schweren und schlimmen Gedanken Dreimarkstein.― Auf dem Rückweg traf ich Bassermann und Frau; ich sprach über seine Darstellung des Solneß, die Hilde seiner Frau, u. a. Er fragte nach meinen Stücken und ob auch was für sie drin wäre. Er war fascinirend schön.―

Zu Tisch Stephi. Nachher mit O. eine sehr ruhige Auseinandersetzung, in der ich ihr schonungslos meine Meinungen sagte; über ihren Lebensfehler vor allem, der ihre guten Eigenschaften oft wie aufzehrt, den Dünkel. Mir schien sie einsichtiger als je, wenn auch mehr im Wesen, als in Worten,― und wir kamen wieder leidlich zu einander, und mehr als das.

Direktor Reichenfeld kam zum Thee, und blieb, mit Stephi, die vom Dienst kam, auch über Nachtmahl. Politik, Kriegsereignisse, mit Karten. Italien! Friedenspartei die sich dort erhebt.― Dann kleine Skandalgeschichten.