Samstag, 8. Mai 1915

8/5 Vm. mit Dr. Rosenbaum spazieren; er möchte in München bei Franckenstein unterkommen.―

Zu Mimi, wo O. Mimi zu Bett, in Thränen; wegen des (nach den neuesten Nachrichten) unvermeidbaren Kriegs mit Italien. Unmöglichkeit Str. in absehbarer Zeit wiederzusehn.―

― Tennis mit Steiner, Fr. Strakosch, Stephi.―

― N. W. B., Solneß (Bassermann) Loge mit O., Julius Helene Karl; kam zur 2. Hälfte ― hörte eh nichts.― In der Pilsenetzer. (Der westgaliz. Sieg,― Liebau, Lusitania ― das dräuende Italien.) Für mich wird immer mehr zum grauenhaftesten dieses Kriegs: dass die Geschicke der Welt von einigen wenigen, fast ohne eigne persönliche Gefahr, und beinah durchwegs ohne [mindestes] Verantwortungsgefühl gemacht werden.