Samstag, 17. April 1915

17/4 Vm. bei Gustav. Er begann (später auf der Straße) selbst „Nun was sagen Sie was ich für Intrigant bin“ auf eine Notiz bezüglich, dass Rosenbaum seinetwegen das Burgth. verlasse. ― Er sagte Hauptgrund dass Thimig mit R. nicht mehr zusammen arbeiten wolle: taktlos herabsetzende Bemerkungen R.s über Th. vor Untergebenen, in der Intendanz (was R. ja selbst zugibt). Ich blieb dabei dass hierin noch kein genügender Anlass sei, nach 17 Jahren etc.― Ob ich nicht selbst Th. sprechen wolle, der ein Bedürfnis zu empfinden scheine, sich vor mir zu rechtfertigen. Gern, wenn er mich ruft.― Über das inofficielle-officielle seiner Stellung sagt ich Gustav meine Ansicht: seinen Freunden zu mindest hätte ers gleich sagen müssen.―

Las Nm. ein lächerliches Stück von einem Hr. v. Pausinger aus Klagenfurt (Mscrpt.) und von dem klugen Hr. Ekstein aus Budapest Tagebuchnotizen Eyolf ― nach seinem „Kriegstagebuch“ (Mscrpt.) ―

Nahm Ormin wieder vor und versuche etliche dialogische Härten zu feilen.―

Zum Nachtm. Steiner und Frau, Otto Zuckerkandl, Stephi Mimi, Dr. A. Kaufmann.― Mit Steiner und Zuck. über ev. Schritte wegen der bevorstehenden Musterung Steiners.― Steiner sang prachtvoll Schubert und Brahms.― Grethe Gelbard begleitete, spielte dann im Ernst und allerlei spaßiges (Grünfeldcopie, Kinomusik etc.) ―