Sonntag, 29. November 1914

29/11 S.― Traum. Ich kaufe Mehl oder Grieß; aus dem Papiersack, der ein Loch hat, fließt das Mehl ab, ich drücke den Sack an meine Brust, bedaure, um 5 oder 6 Gulden neues Mehl kaufen zu müssen;― in der Straße steht Stephi und sagt. Dafür werden wir schöne Landpartien machen.

Spaziergang Pötzleinsdorf Hameau. Ein seit Jahren nicht gesprochner Bekannter, Eyßler (Bruder von Otto, Robert, Johanna Bergmeister), ein verwienerter Jud, mit bereits ganz in die Art geschlagnem Sohn Robert stapft eine Weile mit und erzählt von Völkerrechtsvorträgen u. ä.― Im übrigen schlage ich mich innerlich mit der Finanzbehörde wegen einer „unverzüglichen … Aufforderung“ herum;― und entwerfe überflüssige Briefe (ebenso innerlich) an Fischer über die „fegerischen“ Med. Kritiken.―

Zu Tisch Vicki, Nachm. mit ihm II. Mahler.―

Abends bei Spechts wo u. a. Weingartners, Kienzl, Hauptm. Links (mit Frl. Foerstel etc.). Links erzählt mir aufregend interessant über seine Verwundung und den jammervollen Amtsschimmelgang seines Transportes nach Wien. Der „Instanzenweg“ ist diesem behördlichen Geschmeiss wichtiger als ein Menschenleben.

Saltens holten wir ab; er hatte eben eine Umarbeitung des„stärkern Band“ beendet, von der er mir erzählte ―