Sonntag, 12. April 1914

12/4 Ostersonntag. Im Auto mit O. und Heini Sophienalpe, dann in herrlichstem Frühlingswetter zu Fuß über Hainbach nach Weidlingau.―

Vor Tisch erschienen noch Salten und Frau; er schon ganz wohl und guter Stimmung, hat einen Roman vollendet.― Wir preisen den Frühling, auf der sonnigen Terrasse sitzend.―

Nm. Zeitungen. (U. a. Ill. Extrbl., Rundfrage wegen Burgth.-Direktion ― mein Name wird ein paar Mal genannt,― von wem? Bildhauer Müllner, Maler Angeli, Herrenhausmitglied Pallavicini. Komisch. Niemand würde sich weniger eignen.) ― Las in den Briefen der Maria Theresia.― Blick auf die Gegenwart ― Osterbetrachtung: man hätte allen Grund zur Zufriedenheit, wäre das böse Ohrenleiden nicht.― Las einige autobiogr. Notizen ― was schieb ich hier wieder hinaus? Immer dies „dazu ist noch nicht die Zeit …“. Warum? ― Mit Fink, 5. Akt beschäftigt.―

Olga kam mit Heini und Lili von ihrer Tante zurück. Man hatte auch vom Vater gesprochen; und scheint eine Annäherung zu wünschen. Absolut nicht weiter als bisher, rein finanziell; auch aus prakt. Gründen. Er hat ein Kind aus seiner 2. Ehe, lebt jetzt mit einer Frau, die ein Kind mitbrachte, und die ihm auch ein Kind geboren.―

Damit der Tag nicht zu gut ende, gab es einen beiderseits überflüssigen Zank zwischen O. und mir.

Las Othello, nach langer Zeit.