Freitag, 27. Februar 1914

27/2 Dictirt Fink.―

Mit O. zu Molls essen. Alma Mahler; Hofrätin Zuckerkandl, Maria Mayer, Fehling.― Über altes Burgtheater, Sonnenthal, Carl Kraus.―

Moll zeigte uns im Atelier seine altitalienischen Bilder, Tintoretto, Bellini, Tiepolo.― ―

Lili, das Bild meines Vaters betrachtend: Wer ist das?― Mein Vater. Schon todt.― Was hat ihm gefehlt? ― Er war schon alt.― Kann man denn auch am Altsein sterben ―? ― Ja; er war auch krank.― Lili sieht mich einige Zeit an und sagt dann: Aber du bist noch ganz jung, nicht wahr?―

Mit O. zu Schmidls. Lili Berger, Jacob und Julie; ― Dr. Groß.― Lili erzählt von der Hochzeit ihrer Schwester Emma mit Hrn. Kühtreiber (alias Paris v. Gütersloh).― Er spielt den katholisch gläubigen; ein Heiliger kann zugleich hier und in Petersburg sein … Discussion zwischen ihm und Vicki; Baron Dirsztay und Roth, die Schwäger (Roth noch illegitim).― Im Sommer sagt Emma ihrer Schwester; sie habe beschlossen, ein Kind zu kriegen. Erwin Lang sei bereit, Grethl (Wiesenthal, Langs Frau) wäre einverstanden, also habe Lili (die ungehalten war) nichts dreinzureden. (Snob- und Schwindelbande.)― Dr. Groß spielt Mahler und andres.―