Mittwoch, 9. April 1913

9/4 Alberne Träume; ― von irgend einer Probe nach Haus, will mich noch bei Epply rasiren lassen; plötzlich in meinem Badezimmer: Herr Askonas (der im Bernhardi den Bezirksarzt Feuermann probirte, dem eine Patientin verblutet!) will mir (wohl vor einer Furunkeloperation) das Bein rasiren … (Die Freud-Schule könnte dies als einen verkappten Selbstmordwunschtraum deuten.)―

Mit O. Generalprobe „Muttersohn“ von Trebitsch ― ― als absoluter Schwachsinn wirkend; und doch nicht ganz ohne Talent. Typischer Mattoider. Zu Rosenbaum sagt ich (wie die allgemeine Empfindung war) ― es wäre traurig, dass das Burgtheater das so viel wichtiges zu thun, an so etwas unerhörtes Wochen der Arbeit verschwende; ich als Direktor würde es noch jetzt absetzen. Frau Tr. (die offenbar viel rings um sich gehört hatte) kam weinend zu mir, ich solle noch raten helfen; ― ich erklärt es für möglich durch Striche das schlimmste abzuwenden.―

Nm. mit Heini Urania; Kinemat.― Belehrendes.― Dann zeigt ich ihm alte Wiener Stadttheile.―

O. erzählte mir Äußerungen Steffis.―