Sonntag, 12. Jänner 1913

12/1 Semmering. Traum. Rede von der Straße mit Burckhard, der von einem 2. Stock zu mir herabschaut, fahre dann mit Rollschuhn bergab.―

Mit Heini Spaziergang zum neuen sog. Palace Hotel, dort Zimmer besichtigt. Schlitten zurück.

Gegen Abend bei Benedikt. Über Bernhardi. „Was wünschen Sie dass wir thun?“ Ich. „Gar nichts ― es fragt sich nur, ob Sie das Bedürfnis haben, in der Sache zu reden.“ Natürlich … etc. Er war sehr warm und sympathisch. Viel über Berger und Burckhard, Persönlichkeiten ― von denen das wesentlichste ihrer Persönlichkeit nicht bleiben wird, weil sie schriftstellerisch nicht stark genug waren.―

B. erzählt: Stärke von Hussarek: … „Wenns ihm nützt, läßt er morgen den Erzbischof von Wien einsperren ― trotz allem ‚Clericalismus‘.“― Auch Heinold hasse eigentlich die Christlich-Socialen. Ich: Darum werf ich ihm ja vor, dass er ihnen nachgibt. Wenn er sie liebte ―!―

Im Kurhauskaffee Dr. Kraus psychoanalytisch-medizinische Gespräche; leer und ermüdend.―