Donnerstag, 26. Dezember 1912

26/12 Allerlei Träume. Mein Vater an einem Tisch mir gegenüber: Onkel W. du weißt doch hat Zungencarcinom (er starb thatsächlich vor mehr als 20 J. daran) ― ich möchte ihn todtschießen (das ist nicht seine Art, denk ich ― offenbar Ersatz des Gedankens,― auch wie Bernhardi würde er sich nicht benehmen).― Dann nach allerlei Reiseträumen … ich soll nach Afrika, mit Wolfgang Schumann, überlege, welche Schuhe mitzunehmen, Landstraße, auf der linken Seite Frauen Mädchen, die wie nach einer Kur, die aufgelösten Haare kämmen. Ich gehe einen Seitenweg, der mich lockt ―

Spazieren mit O., Heini, Stephi Hohe Warte etc.―

Stephi speist bei uns; nach Tisch Wassermann, der einen Roman Gänsemännchen schreibt und davon entzückt ist.―

Herbot („Lügenwelt“) durchgelesen, Notizen dazu; las ihn O. vor, an ihrem Bett; er ist noch nicht ganz fertig’ doch wird er sicher gut. Heimkehr („Die ewigen Ströme“) mißfiel ihr durchaus in der 2. Hälfte, mit Recht; ich kam dann auf allerlei Rettungseinfälle, da der Stoff mich nicht frei gibt.