Freitag, 11. Oktober 1912

11/10 Benedikt, dem ich „Bernh.“ gesandt, läßt mir schreiben, ob er das ganze Stück für die Weihnachtsnummer haben könnte.―

O. von Reß abgeholt; ihm vorgestellt, daß Concertiren, gegen das er war, vom psychischen aus O.s Gesang fördern könnte. Er war wohl „erstaunt über die Mission“ (was ich ablehnte), gab es aber zu.

― Abends zu Lobmeyr (erstes Mal). Sitzung, wegen Ehrung Bergers, Herausgabe der Werke, Grabstein. Anwesend: Bettelheim (der Proponent), Glossy, Lammasch, Hofr. Streffleur, Prof. Sauer, Präsident der Concordia Ehrlich, Hofr. Süß, Bürgermeister Neumayer, Dr. Edmund Benedikt, Kestranek u. a.― Mit Glossy (Censurbeirath) über „Bernhardi“ (hatte das Stück für ihn da). Der Beirath hat nur consultatives Votum.― Kestranek erinnert mich, daß ich ihn vor Jahren bei Louis Friedmann vergeblich zu hypnotisiren versuchte.― Ehrlich wünscht wieder dringend meinen Eintritt in die Concordia.― Lobmeyr erzählt dem Baron Berger (Bruder), dem clericalen Herrenhausmitglied den Witz: „Was ist flüssiger als Wasser? Der eucharistische Congreß ― der ist überflüssig.“― Ehrlich sitzt bei der Tafel neben dem Bürgermeister (der mit dem Messer ißt) und erbietet sich zudringlich, „handgreiflich“, ihm für die Londoner Reise Mothervills sea sickness remedy zu senden.― Mit Bettelheim nach Hause. O. kam von „Bohème“.―