Dienstag, 17. September 1912

17/9 Träume. In irgend einem Sommerort, bei Regen, ich oder ist es ein Herr mit schwärzlichem Vollbart (irgendwie eine Figur aus Andrejew) soll hier 60. Geburtstag feiern; dazu Uniform, mit hohen Stiefeln anziehn, oder es geschieht schon. Mizi Gl. am Fenster, aufgelöste Haare, wohnt bei uns auf dem Land (O. schlug gestern vor, wir sollten sie einladen!) hält mir, als eben angelangte Post, eine Karte entgegen. „Josef von Josefsthal“ ist gestorben, ich kenn ihn nicht; aber dann, in der Zeitung lese ich, es ist „Moos von Mooshausen“, den ich auch nicht kenne.―

Vm. mit Heini zum Gymnasium und spazieren.

Dictirt (Briefe).

Nm. Dr. Pollak, wegen Olga.―

Dr. Theodor Reik (Psychoanalytiker, hatte mir allerlei, auch über mich, voll Sympathie geschickt). Anregendes Gespräch über Traumdeutung und Psychoanalyse. Überschätzung des „Oedipuscomplexes“ von Seiten der Freud Schule (der Reik angehört). Wir analysirten gemeinsam Georgs Traum (Weg ins freie, 7. Cap.) ―