Dienstag, 2. Juli 1912

2/7 Vm. Prof. Schmutzer begegnet, von einer Maulkorb-Polizeistrafe heimkehrend, über Arbeiten etc.―

Ins Burgtheater. Sigmund Schlesinger, der achtziglährige … („Hätte das Ihr Vater erlebt“ etc …)

Herr Wlach (Hamburg).― Mit Rosenbaum über Sommeraufenthalte.― Zu Berger. Er sehr leidend, geschwollene Beine, Arhythmie, Schlafsucht; klagte nicht sehr, war geschwind beruhigt. Über Korffs Fortschritte; Einsamen Weg, Lebendige Stunden. Mein neues Stück soll er lieber erst im Druck lesen, ich verlange das Mscrpt. zurück, sage ihm, daß es nicht an der Burg aufzuführen ist.― Er wollte schreiben „Die Erfindung der Wahrheit …“ ― „Meine Frau ist nicht wahnsinnig, wie das N. Wr. J. geschrieben hat.“ ― Er war etwas rührend wie so oft.― Zu Rosenbaum zurück (nach kurzer Unterhaltung mit der sympathischen Senders). Geschichte vom Schreiber Molitor, den Berger nach Hietzing bestellt, ihn ausfragt, was Rosenbaum über ihn spräche.― Der Spion Pohl; Bergers Zugeständnis. „Auch ein Feldherr, auch Bismarck braucht solche Leute ―“ „Wer wird mein Nachfolger.“ ― Ich mit R. über dessen eigne Chancen. Wenn er nicht Rosenbaum hieße!―

Frl. Pollak zu Tisch, Abschied fürn Sommer.―

― Hr. Josef Böhm, Mediziner, Lehrer-Candidat für Heini. Jüdisch-Nationaler Couleurstudent, Universitätsgeschichten.

Las Abends Herrn K. Bergers (Innsbruck) 3 aktiges Stück, Mscrpt. „Die Umfriedeten“ ― schlecht.―