15/5 Fünfzigster Geburtstag. In der Kajüte der Metcovich (31, 32) nach wenig guter Nacht (und übeln Träumen) mit Kopfweh auf; auch Olga in mäßiger Stimmung und sehr müd. Kaffee. Auf Deck. Venedig erscheint. Schöner Morgen. Erinnerung, vor 8 Jahren am 15. Mai etwa zur selben Stunde fuhren wir in Palermo ein.―.
Frankfurters bringen uns mit dem kleinen Lloyd-Motor zum „Europe“. Kein definitives Zimmer.―
Frühstück im Saal. Einfall: wenn man mir prophezeit hätte … „am Morgen deines 50.Geburtstags wirst du obdachlos sein“.―
Telegramm von Julius und Helene, das mich (trotz Schreibfehlern) ergriff.―
Ins „Bauer“; zu Richard ins Zimmer, der von ergebnisloser Sommerwohnungssuche Grödner Thal retour; Paula erscheint gleichfalls. Er will nun doch noch heute hier bleiben, wegen „verbrachte …“ ―
Zurück ins Europe. Direktor zeigt Zimmer und vertröstet.―
Arthur Kaufmann kommt aus Wien an ―
Frankfurters holen uns; wir fahren auf den Campanile; spazieren in der Markus Kirche und auf dem Platz hin und her.
Richard, Paula, Kaufmann gesellen sich zu; gemeinsam (ohne Richard und Paula) Mittag im Buon …
Den Café auf der Terrasse bei „Bauer“, wo wir Richard, Paula, sowie Rilke finden, den ich 13 Jahre nicht gesehn. Ansichtskarten und allerlei Spaß. Fragen über den Golfstrom etc.―
Ins Europe. Noch immer das provisorische Zimmer.
Auf den Markusplatz Lavena. Richard Paula, Kaufmann. Stucken und Frau. Ich will versehentlich das silberne Geldtasserl einstecken.
Zu einem Juwelier; Olga kauft einen von Richard sehr angerathnen Ring (170 lire).―
Kaufe die „Münchner“, lese ein albernes Feuilleton von „Hermine“ Hanel über mich.―
Auf den Lido mit Richard, Paula, Kaufmann, Stuckens. Im Sand. Halle des Excelsior.―
Nachtmahl bei „Pilsen“ mit Frankfurters, Richard, Paula, Kaufmann; Stuckens und Rilke kamen. Dieser hatte mir ein kleines Buch mit hübscher Widmung gesandt.―
Briefe und Telegramme, von den nächsten Bekannten und von Haus.―
Markusplatz, Serenade, Beleuchtung, Lavena, nach Haus etwa ½11; um Mitternacht nach Auspacken eingeschlafen.
