Sonntag, 21. April 1912

21/4 S. Früh mit O. über meine nächsten Pläne, resp. über deren Unsicherheiten und meine geringe Arbeitskraft.

Mit Heini nach Pötzleinsdorf; trafen Richard, der nach Heimschutz Paula und Mirjam sich anschloß.―

Nm. kamen Frau Benedict und Minnie. (Minni: „Alle Leute sagen daß die Mama so schön ist und fragen warum ich nicht heirat.“ Dann erzählt sie, daß eine Friseurin (vor 15 Jahren!) gehört wie Frl. Clara Loeb mir „du“ gesagt, u. s. w.―)

Julius und Helene zum Thee; dann Annie Strial. Diese, sowie Stephi zum Nachtmahl. Nachher noch Wassermann; Differenz mit Kolm wegen des Vertrags; er wird doch bei Fischer bleiben, hat an K. einen Brief geschrieben „Ich … der in 10 Jahren der erste Autor Deutschlands sein wird …“. Auf unser Lachen … „Zweifeln Sie daran …“ Er war sehr komisch und nett.― Oben in meinem heut umgestellten, dadurch geräumigern Zimmer, Geplauder, von dem ich wenig hörte.―

Benedicts fanden die L.sche Radirung nicht ganz gelungen, weil meine „innere Fröhlichkeit“ nicht herauskomme.