Samstag, 16. März 1912

16/3 Urania, Generalprobe Pierrette (2. Akt), hinüber Carltheater, „Cassian“, wieder retour Pierrette; Schauta, Dohnanyi, Erol, Onno, Galafrès, Godlewski, Schiff gesprochen ― wieder Carltheater. „Cassian“. Plötzlich Karpath zu mir … „Was hat Burckhard eigentlich gefehlt ―?―“ So erfuhr ich daß er heut Nachts plötzlich gestorben. Tief berührt ― Wenige Menschen hab ich so gern gehabt, wenige sind so treu zu mir gestanden. Zuletzt sprach ich ihn Gudrun Generalprobe; über St. Gilgner Villen. So krank er sich seit Jahren fühlte, ich ahnte nicht, daß ich ihm zum letzten Male die Hand drückte. Viel, viel geht mir mit ihm dahin, so selten ich ihn im Grunde gesehen habe.―

Sprach Straus, Schalk u. a. (Schlechte Aufführung.) Girardi probirte ein „neues Fiakerlied“ auf der Cassianisch verstellten Bühne, während wir Änderungen besprachen. Mit Straus und Tenor Werner fort.―

Nachmittag spielt ich einiges aus Pierrette I ― corrigirte Beginn der Ges. A. ― „Sterben“, das ich bei dieser Gelegenheit nach etwa 15 oder 18 Jahren wiederlas!―

Mit O. und Stephi zur „Pierrette“ in die Urania in Regen und Schnee. Musikalisch schöne Aufführung. Vor Schluß fort; mit O. Volkstheater, Salten Première, „Das stärkere Band“.― Der Humor fließt nur von einer Figur (der Herzogin) übers ganze; die Scenen auf die es ankäme sind nicht geschrieben; die Vorzüge liegen auf dem feuilletonistischen Gebiet; es ist nichts und wird nichts.― (Erfolg war gut.) ―

Bei Benedicts ein Logenbesuch.―

Souper bei Meißl: Richard Paula, Hugo Gerty, Trebitsch, Zifferer. Man amusirte sich ganz gut.― Hugo „auf dem obersten Sprießerl“.