Dienstag, 5. Dezember 1911

5/12 Dictirt Briefe. Bernhardi 1. Akt zu Ende.

Nm. mit O. im Park.―

An der „Beate“.―

Mit O. Volkstheater „König Dagobert“ von Rivoire, Bearbeitung von Salten. Hübsch, zum Theil fein, die Verse von Salten schlechter Blumenthal. Für mich insofern angenehm, als es genügte, wenn ich den ersten Vers verstand: der zweite verstand sich von selbst. Er holte uns ab, dann wir zusammen seine Frau, wir nachtmahlten bei uns. Mit der Operettengesellschaft hat er völlig gebrochen. Komisch widerliche Geschichten von Fall und Lehár.― Über den Christus-Snobismus in Deutschland, die Feigheit der Juden („ … Oi weh ― Christus!“), mit Beziehung auf Emanuel Quint. Was man öffentlich aussprechen kann, was nicht. Wie die Dinge anders klingen, wenn der Widerhall sie verstärkt, fälscht, die Antworten mithallen. Wer ins „Volk“ dringt, die Wiener Buchhandlungen, Lechner insbesondre, die in ihren Auslagen das „jüdische“, so weit es geht, unterschlagen.―