24/8 Telegramme an Julius und Gisa.―
Verstimmung mit O. (die sich von Ärzten umgeben aber doch in ihrer Gesundheit nicht genügend berücksichtigt findet).
― Spaziergang. Salus auf einer Bank Pinkenkogel, liest mir ein Waldesgedicht vor.―
Ich notire, nach langer langer Zeit, ein paar Verse („Vogelschrei …“).
Treffe Seybel; er gibt mir ein Feuilleton aus dem Temps über die Wiener Theatersaison von einem Herrn J. F. Prater ― der u. a. erzählt, Med. sei so durchgefallen ― daß man es sofort abgesetzt. War unverhältnismäßig wüthend, entwarf eine Erwiderung.
Baronesse Edith Beschi, heut abgereist, schickt Blumen und liebe Worte. (Ich hatte sie nicht persönlich kennen gelernt.)
Brief Tante Irenens, über Mama, der mich zu neuem Telegramm an Julius veranlaßt.
Gewitter. Elektrische Störung. Hofr. Dlabac spielt im dunkeln Klavierzimmer schön Clavier, seine Mutter sitzt neben ihm.
Schweres Gespräch mit O. bis in die Nacht.
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Ministerialbeamter/Ministerialbeamte
Schriftsteller, Mediziner
Chirurg
geboren Ludovika Markbreiter
Schriftsteller
Otto Brahm an Arthur Schnitzler, 24.8.1911
Quelle: Der Briefwechsel Arthur Schnitzler – Otto Brahm. Vollständige Ausgabe. Hg., eingel. und erl. von Oskar Seidlin. Tübingen: Niemeyer, 1975.