Samstag, 6. Mai 1911

6/5 Vm. dictirt Briefe (an Ehrenstein abfertigend u. a.).

Mit O. zu Richard. Er aus Meran, Seis etc. zurück, recht herzlich, auch Paula.―

Nm. in Briefen.―

Wieder Richard und Paula getroffen, im Park spazieren ― Über Herodes und Mariamne; über Wassermann, den er nun doch mehr zu appreciiren anfängt.

Zu Speidels. Dort Doctor Hink und Frau.― O. holt mich, von Bachrachs kommend, ab.―

Versuchte an der Graesler Novelle weiter; ohne Glück.―

Lese Pückler, Schiller ― Goethe Briefe; Fürst, Heine Biographie.

Nm. war Kais. R. Gaschler bei mir, Auskunft einholen inofficiell quasi über Einkommensverhältnisse Schönherrs, der thatsächlich in seiner Fassion das unverschämteste geboten zu haben scheint (Melodie: „Wenn das ein Jud thut …“ oder „Das kann nur ein Jud thun …“) und einer Strafuntersuchung nah war. (Ich erklärte natürlich, daß meines Wissens Sch.s Einkünfte bis „Glaube“ ganz unbeträchtlich gewesen, und verständigte ihn.―)