Donnerstag, 16. März 1911

16/3 Vm. dictirt.―

Prof. Reich; ein Gespräch, das sich in die Fragen vom „freien Willen“ verlor.―

Frl. Pollak erzählt, wie Speidel von seinem Stück gleich gesagt, es werde mir wohl nicht nahe gehn … mit deutlicher Betonung der „Racenverschiedenheit ―“ ― es sei so „deutsch“. Hm … GoetheKellerKleist sollen es auch sein und ― gerade Speidel … „zu deutsch“ … ― dabei zu mir … „nichts interessire ihn mehr als mein Urtheil …“.

― Sei nur erwähnt ― mehr zur Charakteristik der Epoche. Wo sie nur können, flüchten sie sich ― ins Deutsch- oder Christentum.―

― Nm. weiter an Graesler, recht ohne Talent.―

Vor Monaten übersendet mir ein junger Mann, nach frühern Talentproben, Vorspiel zu Medardus-Erstaufführung.― Ich sage ihm ― da es sehr hübsch, er solle es doch, eventuell ― ohne Medardus ― drucken lassen, einfach als Vorspiel zu einer Erstaufführung. Empfehle ihn, vergeblich, zu Bie. Nun schreibt er mir ― Hugo Wolf ist sein Name, ― der Merker hätte es genommen ― für die StraußHofmannsthal Nummer ― also gewissermaßen ― als Vorspiel ― zum Rosencavalier.― Ja sie haben Talent, die jungen Leute.―