Samstag, 11. März 1911

11/3 Vormittag dictirt; spazieren.―

Nm. gleichfalls im Park.―

Herr Fekete; wünscht meine Protektion; resp. günstige Voraussage, wenn von einem angeblichen Fabrikanten, der ihn engagiren will, Anfrage an mich gelangt. Waldau, der mit großem Erfolg gastirt hat, verabschiedet sich; ist sehr nett, riecht überstark nach Wein.

Anfangs zugleich mit ihm Poldi Andrian, der mich dann in einer neuen Hypochondrie consultirt; er fürchtet, wegen auftretender dédoublement-Gefühle, wahnsinnig zu werden, läßt sich fürs erste leicht beruhigen.― Hatte den „Weg ins freie“ nochmals gelesen, findet nun viel schönes; besonders die jüdischen Figuren, während er gegen die Hauptgestalt viel einzuwenden hat, die nicht Luft um sich hätte. Wir discutirten lang darüber; er blieb zum Nachtmahl, war recht anregend. Geht als Legationsrath nach Warschau.