Sonntag, 30. Oktober 1910

30/10 S. Früh ein Brief Hugos mit einer unglaublichen Nachschrift, in der er ein 2. Exemplar Weg ins freie erbittet, weil er mit keinem meiner Kinder in dauerndem Unfrieden leben wolle und das erste „halb zufällig“ „halb absichtlich“ in der Eisenbahn habe liegen lassen. War Tags über (zu viel) mit einer Antwort beschäftigt.

Nm. las ich mit O. (ihr vor) einen Theil der Briefe von O. W. Sonderbarer Eindruck.―

Nach dem Nachtmahl kam Wassermann; sehr bedrückt von dem Widerstand, den „Erwin Reiner“ findet. Über Kritik, Echo, Mißverstandenwerden, kleine Menschlichkeiten.― Seine Frau Julie habe er erst jetzt, durch ihre Schulgründung, ganz kennen und bewundern gelernt.― Wir wandeln in einem Gedränge von Einsamkeiten.―