Dienstag, 9. November 1909

9/11 Nach einer ziemlich bösen Nacht bei Prof. Gomperz. Uhr-untersuchung ― schlimmes Resultat. Für Töne (insbesondre hohe) auf dem linken bessern Ohr ziemlich gut, was G. nicht ungünstig zu finden behauptet. Wieder einmal Behandlung.―

― Bei Herzmansky. Keine Nachricht von Schuch, trotz meines Telegramms.―

Bei Rosenbaum (auf seine Einladung) in der Burg. Lebendige Stunden. Censurstriche Literatur (albern), zum Theil bin ich bereit zu acceptiren.―

Kainz noch nicht verständigt. Ob heuer, fraglich.―

Über Schlenthers Faulheit und Interesselosigkeit (jetzt ist er in Berlin, zu dem neuesten Kadelburg) ― R. zeigt mir ein paar Dutzend Stücke, zum Theil von Autoren von Namen (Schmidtbonn, Bab, Rosmer, Fellinger) die seit 1-2 Jahren daliegen ― dringend zur Lecture empfohlen ― Schl. liest nichts. Nun zu Medardus. Was war der Grund des plötzlichen Stoppens im Sommer ―? Die Affaire Lefler, der compromittirt (Festzug) und nun verdächtig gewesen wäre (mit Recht) den Medardus zu einem neuen Riß zu benützen.― Jetzt, da die Sache zum Stillstand gekommen, da ferner meine Striche die Kosten herabgesetzt, hält R. die officielle Annahme durch Schl. für sehr wahrscheinlich ― und glaubt daß eher der M. heuer gespielt wird als die Leb. St.― Frau Rosenbaum (dramatische Dichterin, Kory Towska) „kann es mir nicht verzeihn“ ― daß Napoleon nicht auf die Bühne kommt.―

― Nm. Notizen zum „Abenteurer“.

Director Barnowsky (Berlin, Kleines Theater) zu Besuch; über Berliner Theaterverhältnisse.―

Mit O. Concert Quartett Rosé.