Sonntag, 18. Oktober 1908

18/10 S.― Vm. mit O. zu Saltens (dessen Frau neulich leicht operirt wurde). Richard und Paula dort.― Salten war Spätsommer auf dem Berghof, erzählte komisch widerliches. Schwiegersohn Riki Strisowers, christl.-socialer Abgeordneter, Kartenpartie Pantz, Gemahlin ― Schwägerin Risa (Horn) mit Streit; Risa die Karten hinhauend und ihm vorhaltend: Ein Mann, der sich von seiner Frau aushalten läßt ― Drauf er: Und dein Mann ―?― Auch Emil Brüll hat sich dringend taufen lassen, mit Familie ― sein koberlhafter Bub in plötzlicher Besorgnis (Salten copirte es köstlich ―) „Vater … wie wird mer mir das in der Schul ankennen, dass ich Katholik bin?“ ―

― Ehescene Artur Specht und Frau, köstlich vorgetragen.―

― Nm. war Dr. Paul Eger, Prag, Dramaturg, von früher bekannt da; ob ich auf den Aenderungen des Ruf bestehe; wir kamen überein. Anatol wird in Prag abendfüllend zu 5 Stücken gegeben; Episode am wirksamsten. Weihnachtseink. und Agonie noch nicht versucht.―

― Schrieb flüchtig aber sicher den ganzen letzten (5.) Akt des W. Lands nieder, habe nun einige Hoffnungen für das Stück ― vom Schluss aus zu reconstruiren.

― Gab Heini Klavierstunde.

Nach wunderschönen Herbsttagen plötzlich Regen und Kälte.―

Las eine der mir von Albert Ehrenstein übersandten Skizzen.