Dienstag, 17. März 1908

17/3 Vm. mit O. und Heini bei Dr. F. V. Spitzer, der uns meine vorzüglichen Aufnahmen von neulich und sein Haus zeigte.

Nm. am Aerztestück.

Herr Willigens da. Verlag Lumen.―

Mit O. (und Grethl und Erna) Marionettentheater; sah Cassian; fand es schlechtweg entzückend (auch das Stück). Brann war sehr erfreut. Erzählte mir mit Entrüstung dass Concordiaclub ihn eingeladen zu spielen, dass gestern ein Herr Fischl sich Cassian angesehn und erklärt ― das dürfe er (im C. Club) nicht spielen ― es sei zu unsittlich!― (Wärs nicht von mir, sondern von einem Fremden oder von einem Todten ― so gäbs natürlich keinen Einwand.)

― Im Tag von Kerr ein „günstiger“ Absatz über Leb. St. (Neuaufnahme in Berlin) mit folgendem Schluss „Ein Menschentheater, ein Menschenpoet. Mag er schon alles (wie es mir Hauptmann einmal wundervoll nannte) gewissermaßen auf Draht arbeiten“.― Ich schreibe diese Kleinigkeiten als charakteristisch für meine Position … über das Wehren, selbst der „Freunde“ nieder.―

Heini, spät Abends im Bett, Fragen über den lieben Gott und über die Unendlichkeit. „Irgendwo muss die Welt doch zu Ende sein …“