Samstag, 14. September 1907

14/9 Der Sommer war im ganzen sehr schön. Der Anfang, das Suchen mäßig; durch Verstimmung, auch gegenseitige gestört. Der Aufenthalt in Welsberg angenehm; das Arbeiten dort von lang nicht erlebter Continuität. Meran köstlich; der Roman wurde, fast programmgemäss an 7 Tagen vorgelesen; machte auf O. zum Theil einen außerordentlichen Eindruck, schien sie stellenweise sehr zu enttäuschen. Ich denke, er braucht noch 6 Wochen Arbeit. An Anträgen ist kein Mangel.

Ich sähe der Zukunft fast heiter entgegen, wenn nicht das Ohrenleiden sich von Tag zu Tag verschlimmerte.―

Neuaufnahmen in Aussicht: Märchen Wien Bürgerth., Liebelei Berlin Kammerspiele, Vermächtnis Wien Jarno; Freiwild wurde neulich von der Berl. Vlksb. gegeben (gerade meine ersten vier Stücke).―

14/9 Mit O. zu Karolyi. (Er nahm ihr einen Weisheitszahn.) Beim Schneider mit ihr, etc.; bei Mama zu Tisch (Eroica) zu Hause gelesen, geordnet, Notizen zum Roman; in nicht guter Stimmung; Speidels da; nach dem Nachtm. ordnen von Briefen etc.―