Samstag, 16. Februar 1907

16/2 Vm. spazieren Dornbach, Pötzleinsdorf; dort mit O. und Heini zusammengetroffen.― O. hatte über meine Vergangenheit nachgedacht, über die in den letzten Tagen viel gesprochen wurde. Über Neigungen im Verlaufe unsrer Beziehungen. Meine Empfindung: „Keine Götter neben mir.“ Sofort innerlich entfernt. „Wozu? Fort.“ Nie das Bedürfnis einen Kampf aufzunehmen, sondern gleich der Wunsch, von einander zu gehn. (Wie es immer war.) ―

Nm. am Stück.―

Abd. mit O. Rigoletto und Marionettentreue.―

Starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit. Ohne sie ganz alleinzustehn, auch künstlerisch. Mangelndes Interesse ringsum. Gleichgiltigkeit ja innerer Widerstand der Freunde.― Auch keine „Partei“. Die Theater spielen mich kaum,― nicht. Brahm dieses Jahr gar nicht. Schlenther natürlich nicht. Würde übrigens darunter nicht sonderlich leiden, wenn nicht die Sorgen, ja ganz einfach die Sorgen drohten. Infam.

Mama zu Tisch. Mit ihr ein Schumann Quartett.― Ihre seltsam erregte, verängstete Stimmung. Wohl auch Geldsachen.

― Ich spiele in der letzten Zeit ziemlich viel Clavier für mich allein und mein „Phantasir“talent ist entschieden im Steigen. Einfluss von Mahler.