20/1 ― Dem Roman gegenüber ein schlechtes Gefühl die letzte Zeit. Als wär er im ganzen verhaut. Eine von Reflexionen und Dialogen aufgeschwemmte Novelle. (Wehe dem der es auszusprechen wagte!) ― Beginne wieder den „Wilhelm Meister“ zu lesen.―
Spazieren mit O. und Speidel.―
Mittag bei Mama. Mit Raoul die 8. Bruckner.
Am Roman; ihn vorläufig abgeschlossen. Er soll nun 1-2 Monate (besser wäre ein halbes Jahr) liegen bleiben.
Abends kam Hugo Gerty Hans Schlesinger. Hugo seinen Wursteltag, der immer auf schlechte innre Stimmung deutet.― Über Bahr und Salten; natürlich theilweise richtig ― aber so ungütig. Es gibt Momente da mich ein Grauen fasst, wenn ich in diesen „Freundeskreis“ schaue. Sehr lustig wie Hugo über den sprach, der alleweil anhält (um Mimi … „aber meine Schwiegermutter sagt, sie kennt ihn nicht …“).― O. sang, hatte keinen guten Tag; Hugo machte dumme Witze.― O. nachher, trotz Einsicht, zum Weinen verstimmt; fand es wieder richtiger, nach „Dessau“ zu gehn.―
ACDH-ÖAW
Austrian Centre for Digital Humanities
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Bäckerstraße 13
1010 Wien
T: +43 1 51581-2200
E: acdh-ch@oeaw.ac.at
Bei Fragen, Anmerkungen, Kritik, aber gerne auch Lob, wenden Sie sich bitte an den ACDH-CH Helpdesk
Komponist
Rufname Gerty
geboren Siegmund Salzmann
Schriftsteller, Journalist
Maler
geboren Ludovika Markbreiter
Schriftsteller, Verleger
Briefe Interviews, Meinungen, Proteste Leseliste Schnitzler/Bahr Fackel Rechtsakten Wikipedia ÖBL PMB GND
Schriftsteller, Kritiker
Pseudonym Loris
Pseudonym Theophil Morren
Schriftsteller
Tagebuch von Schnitzler, 20. 1. 1907