Sonntag, 28. Oktober 1906

28/10 S. Mit O. und Agnes, die sich zufällig anschloss zu Julie W., ihrer Schwester, die vor 14 Tagen ein Mädl bekommen. Nachrichten von Wassermann aus Rothenburg. („Täglich ein Telegramm … , oh manchmal auch ein Brief“ sagt Julie … „Heut hab ich einen Brief und einen Haufen Ansichtskarten bekommen“, sagt Agnes.) Sein Zusammensein mit der todtkranken Pianistin, die ihn, den Dichter Agathons Tod einmal vor ihrem Tod sehen wollte. (Meine Lustspielphantasie malte mir die Pianistin lebendig; hierauf notgedrungne Todesnachricht.) ―

Dann zu Saltens (nur Otti); neue Wohnung in der Armbrustergasse, altes Haus mit großem Garten; Riesenräume und Terrassen, alles vernachlässigt.―

Nm. las ich Renans Abbesse de Jouarre; am Roman (4.Capitel Feile).