Montag, 12. März 1906

12/3 Vm. im Lustspielth.; Probe des „Wurstl“. Empfindung, auch aus localen Gründen, in der Provinz zu sein. Oskar Straus (wegen Mamzell Courage anwesend), erinnerte sich an „Marionetten“, die erste Fassung, vor 5 J. bei Wolzogen.― Es könnt auch besser sein.

Mittag Frl. Roussel bei uns.―

Brief von Salten, nett.―

Nicht fähig zu arbeiten; beschäftigte mich ein wenig mit dem P. A. Stück.―

Gustav Schw., dann Hugo und Gerty zum Nachtm. bei uns.― Dem Hugo, der Harden über seine Bepöbelung des „Ruf“ angeblich „bittre Vorwürfe“ gemacht und geschrieben, er ― Hugo ― möchte repliciren; hatte Harden in noch ärgern Ausdrücken über mein Stück geantwortet, das ihm eine „niedrige Speculation“ bedeutet; eine Vertheidigung Hugos wäre ihm willkommener Anlass „sein Urtheil über meine frühern Sachen zu revidiren“.

― Später wurde, insbes. von Gustav viel kluges über den 3. Akt gesagt. Unangenehm ist mir nur, wie Gustav dann immer sagt: „Nun hab ich mir wieder das Maul verbrannt“ „ich hab mir vorgenommen, nichts zu sagen“. … Ich sagte ihm beim Abschied, er dürfe, wenn es ihm schon ein Vergnügen mache, sich herunterzusetzen, das nicht mit mir verüben.

― Ich bin, zu läugnen ists nicht, recht sehr herunter. Nun wäre der Ekel ja ein sehr gesundes Bad, wenn man sich nachher auf seinen philosoph. Divan strecken könnte ― aber da man gleich wieder in die windige Oeffentlichkeit hinaus muss, kanns auch schlimm ausgehn.―

Was ich thun werde, bin ich noch unschlüssig.