14/12 Vm. bei Gustav. Liess ihn „Abdsp.“ lesen, das ihm auch mißfiel (wie Olga); ich schrieb Haberfeld (Oe. Rdsch.) ab.―
Er bedauerte wieder, dass ich mich in meinen letzten Werken ins „mystische“ verliere, statt die Komoedie zu cultiviren, zu der ich wie keiner berufen sei. Doch sieht er, seiner ganzen Art nach, dieses „mystische“ als etwas „angeflogenes“ an (wie ich ihm sagte), statt seine Entstehung (übrigens ist das Wort mystisch falsch) in meinem hypochondr. Wesen zu begreifen.― Im übrigen sagte er viel kluges.―
Nm. Briefe etc., Zeit vertrendelt, wie überhaupt in der letzten Zeit.
Lese Balzacs Briefe à l’Étrangère.― Wie kommt man sich da vor!― 12, 14, 16, 17 Stunden tägliche Arbeit.―
― Abds. mit O. Conc. des Frl. Andrasffy; Specht gesprochen. Mit O. bei Jesovits soupirt.―
Zu Haus u. a. von Harden ein sehr liebenswürdiger Antwortbrief.
Folgende Beobachtung hab ich gemacht. Meine Empfindlichkeit gleich nach der Première, den Kritiken gegenüber etc. ist gering. Nach einiger Zeit aber macht sich die Reaction geltend. So geht mir z. B. eine (übrigens ganz ungerechte) Stelle von Harden (über das Artistengesumm (Hört Herr S. wirklich nur mehr das Artistengesumm … ?)) in störender Weise nach. Ja es geht so weit, dass ich neben den Zwangsvorstellungen, die mich Stunden nicht loslassen, durch diese kleinlichen Störungen (kleinlich in act. und passivem Sinn) auf meinem Weg am häufigsten aufgehalten bin.
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Schriftsteller
Briefe Interviews, Meinungen, Proteste Leseliste Schnitzler/Bahr Fackel Rechtsakten Wikipedia PMB GND
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Schriftsteller, Journalist, Kritiker, Musikwissenschaftler
Arthur Schnitzler an Heinrich Teweles, 14.12.1905
Quelle: Peter Michael Braunwarth: „Wo wäre ich heute“. In: Die Presse, 4. Mai 2002, Spectrum, II.
Otto Brahm an Arthur Schnitzler, 14.12.1905
Quelle: Der Briefwechsel Arthur Schnitzler – Otto Brahm. Vollständige Ausgabe. Hg., eingel. und erl. von Oskar Seidlin. Tübingen: Niemeyer, 1975.
1 eigenh. Br.; 2 Bl.