Sonntag, 19. Februar 1905

19/2 S. Vm. spazieren Pötzleinsdorf, Salmannsdorf, Nebel und Koth.― Dachte, dass ich eigentlich seit der guten Zeit 900-01 nichts mehr (außer dem Eins. Weg, dessen gute Elemente wohl von früher stammen) vollendet ― nur allerlei, wenn auch vielleicht z. Th. nicht unbedeutendes begonnen. Fühlte wieder einmal, dass ich zu Sorgen, zu Verpflichtung nicht geschaffen, und hegte böse, ungerechte Gedanken.― Brauchte daher wenig, als O. Mittag einiges vag-oberflächliche über Bürgerlichkeit sagte, und mich zu großer Sympathie für das „bürgerliche“ beschuldigte, um in heftigen Zorn zu gerathen, worauf es durch Stunden zu einer anfangs erbitterten, dann düstern, endlich milden Discussion über unser ganzes Verhältnis kam, über ihre, über meine Stimmungen, und in der sehr entschiedene Trennungsworte fielen, deren Unsinnigkeit übrigens bei concreter Behandlung der Sache bald hervortrat.

Abds. im Reger Abend des Ansorge Vereins. Interessant.― Nachher mit O. bei der Jesovits genachtm.― Wymetal, der 300 fl. für den nächsten Ansorge Abd. sucht und lustig erklärt, in ½ Jahr sei er und seine Familie mit ihrem Geld zu Ende, er suche Stellung etc.