Mittwoch, 1. Februar 1905

1/2 Früh ein beunruhigender Brief Steinrücks über Liesl’s Befinden.―

Spazieren.― Sturm.― Allerlei dictirt ―

Nm. am Roman.― Beruhigendere Briefe von St. und Liesl.

Abd. Wassermann da.― Er sagte kluges meist abfälliges über meine Production (an Leisenbogh anschließend). Unsre verschiedenen Arbeitsarten. Er hat die Sachen (ziemlich) fertig eh er sie schreibt ― ich entwickle allmälig.― Er wünschte, dass ich mich nicht an kleineres verschwende, sondern was großes mache, wo ich ganz drinstecke. Nun aber gehört zu meinem ganzen Wesen das spielerische, herumspielende; und die Nähe des definitiven erfüllt mich immer mit einer Art Angst. Er ist gewiss ein viel „ernstrer“ Künstler; und sehr (im hohen Sinn) Literat. Ich doch eigentlich (freilich auch nicht im geringen Sinn) Dilettant.―

― Mittags ein Frl. Schwetzner?, ältres Vorstadtmädel da, die mich zu sprechen wünscht; es stellt sich heraus, dass ein Herr unter dem Namen Schoßberger sie und ein Herr unter meinem Namen ihre Freundin verführt hat und dass diese beiden unauffindbar sind.