Sonntag, 1. November 1903

1/11 In St. Veit bei Bahr, nach vorherigem Spazierg. über den Hackenberg.― Seine Vorlesung des „Reigen“ im B. Saal verboten.― Im „Journalistenverein“ erhob sich neulich Leitich, gab zu bedenken, ob ein Journalist, der den Reigen vorlese, nicht die Standesehre verletze ― Poetzl ― und Rob. Hirschfeld secundirten. Niemand trat dafür ein.― Über Wr. Zustände im allgemeinen. Charakteristikon: die Antisemiten sind straflos, unangreifbar … die jüd. Blätter: Wir können doch einen antisem. nicht angreifen … ― Ekel Bahrs. Wenn ich 3000 Gulden sicher hätte, ging ich fort. 2000 meine Frau, 1000 ich.―

Nm. Frl. Rothenstein; weil O. sich geäußert, sie (O.) fühle ihren Hass, wenn sie da sitze … Etc.―

Brief von Antoine, Einladung zur Première des Kakadu.

Abend bei uns Saltens, Trebitsch, Bahr.―

Wieder „Reigen“.― Wie Singer (Wilh.) Herrn Weisse Abbitte that ― anläßlich einer Kritik Bahrs.―