25/10 S.― Vm. ein Spaziergang mit O., Neustift, Pötzleinsdorf, in Verstimmung beiderseits.― Abends las ich „Der einsame Weg“ O. und Gustav vor. Es machte einen bedeutenden Eindruck, und es gab wenig Ausstellungen. Ich selbst las auffallend gut und war angenehm berührt, manchmal überrascht.― Dieses Stück hat mir viel Qual, ja Thränen gekostet. Der erste (kaum mehr erkennbare) Einfall kam in Le Prese, im J. 1900, während Paul Goldmann spazieren ging.― Im nächsten Jahr Salzburg, nach O.’s Krankheit begann ichs zu schreiben, in 3 Akten, Sala existirte schon in jetziger Art [und] Irene Herms. Ich dachte, es wäre bald fertig ― liess es liegen.― Dann verschmolz es mit dem Aerztestück, es kam eine Mißgeburt heraus, die ich im Feber O. und Gustav vorlas und die natürlich verworfen wurde.― Ich hatte die Absicht, es für lange aufzugeben.― In Lugano, Juni entwickelte sich das Stück, losgetrennt vom Aerztestück (das gleichfalls neu entworfen wurde) aufs neue.― Heimgekehrt wurde es, flüchtig ohne Elan geschrieben; fortgelegt.― Mitte September nahm ich es mit Entschiedenheit vor, dictirte es und schrieb es (mit Ausnahme von den 2 Johanna Auftritten und einigen Kleinigkeiten) völlig neu, und las dieses Product vor.―