Mittwoch, 29. Juli 1903

29/7 Schlechte Nacht Kopfweh, Träume.― Begegne auf dämmriger Straße (Brücke? Allee?) Goldmann ― werde ohnmächtig wie er mich plötzlich anspricht.―

O.s Todtenmaske, die den Mund bewegt, dann die Hand, dann rufe ich Olga steh auf ― die Theile fügen sich, bleiben aber lose, über dem ganzen Hemd. Ich rufe: Genug ― die Theile fallen auseinander, der Kopf rollt hin. Ich sage den Anwesenden: Paul? Liesl? Olga? ― „Das ist ein sichrer Beweis für die Gewalt des Geists über den Körper.“ Und sehe mich schon in Lehrbüchern: „Das berühmte Sch.’sche Experiment.“ ―

Hinunter, bis zum Baumgartnerhaus gefahren mit Rich., Paula, Mirjam.― Zu Fuss, Rucksack nach Payerbach. In der Enge fällt mir ein, dass die Thalhofer Zeit Grundlage eines Romans sein könnte.― Treffe (ich auf einer Bank) Louis Fr., Frau Jaeger und Tochter. L. Fr. erzählt von Leuten, die in reifern Jahren Touristen werden; er sagt u. a. „Ich habe das Gefühl, dass es jetzt eigentlich (das Leben) erst anfängt.“ ― Er motocycelt jetzt und schwärmt.―

― Bei „Leberl“ gegessen. Breitenstein Bahn. Erholungsheim. Frau Weiss.― Nach Wien.―

Noch zu O.― Kopfweh.―