Mittwoch, 18. März 1903

18/3 Vm. auf dem Friedhof.― Am Eingang traf ich die Mutter. ― Frühlingstag.― Am Grabe nicht die Empfindung von Schmerz, sondern von Schauer über die geheimnisvollen Wege des Lebens.―

Nm. „Cassian“ für mich gelesen, verstimmt; Ludaßy bei mir, gratuliren; über seine Refus.―

Abends bei O. Sie war verstimmt; weil Frl. Sikora bei Römpler gewesen und sie O. aus irgend einem Grund vermuthet, dass er böse sei, weil sie die Schauspielcarr. zu Gunsten der Gesangscarr. aufgegeben. Ich versank wieder in innere Erbitterung wie immer wenn ich sehe, sie läßt sich durch Ungeduld und Unzufriedenheit das Leben stören; ich fühle mich persönlich verletzt.― Sie schob meine Verstimmung auf das Datum.― Es löste sich spät Nachts.―

Beim Nachhausekommen teleph. mich Salten an, weil ins Abgeordnetenhaus Pattai und Consorten eine antisemit. Interpellation wegen des Bauernfeldpreises eingebracht haben.―