Samstag, 24. Jänner 1903

24/1 ― Kündigung der Leute. Abends bei O., nach Pique Dame.―

Von gestern nachzutragen Lothar da, mich über Drame rose und rosse „interviewen“.― Ich verbat mir Namensnennung.―

Im vorigen Jahr Einkommen 32- Ausgaben über 35tausend Kr.― Das Vermögen, klein genug, schmilzt. Die Papiere fallen. Hab ich heuer und im nächsten Jahr nicht Glück, so hab ich überhaupt nichts mehr. Die Ausgaben für meine Verh. übergross. Mit einem Wort: es muss ernstlich ans „Verdienen“ gedacht werden. Der Gedanke drückt mich, bei meiner Art, besonders nieder. Und, im trüben Cirkel, diese Überlegungen hindern mich im Arbeiten.― Es wäre sehr edel von mir, zu O. nichts von diesen Sorgen zu reden. Aber ich bin nicht edel, sondern habe das Bedürfnis mich auszusprechen. Sie findet natürlich, dass meine Liebe unter diesen (oft ins hypochondr. gehenden) Ängsten leidet.― Der Gedanke, meine innere Unabhängigkeit zu verlieren, bringt mich allerdings zu mancher verkümmerten Stunde und Ungerechtigkeit.―