Dienstag, 2. Dezember 1902

2/12 Vm. bei Gustav.― Nm. Frau Damansky, Frau eines Arztes, russ. Übersetzerin, die mir, wie neulich Matern erfreuliches über meine Verbreitung in Rußland sagte. Insbesondre war mir angenehm zu hören, dass man mich mit Tschechow verwandt findet, den ich so sehr liebe. Neulich wieder, nach einer Lecture von T.schen Novellen hab ich in der sonderbar kindischen Empfindung: das muss ja ganz leicht sein, eine neue kleine Novell. zu schreiben versucht und bin,― wie beinah in allen meinen letzten Sachen, nicht weitergekommen.―

Unruhe in meiner ganzen gegenwärtigen Production. „Gestaltenhüpfen“ womit ich bezeichnen möchte, dass meine Figuren mir von dem einen Plan in den andern hinübergleiten oder -springen.

― Nm. versuchte ich wieder das Junggesellenstück das in einem wahrhaft jammervollen Zustand vorliegt, mit Benützung des neuen Einfalls neu zu [bauen].―

O. kam, die zum a. Heinrich ging.―

Ich ins symph. Concert.―

Nachher zu Hause am Junggesellen.

1902-12-02