Donnerstag, 5. April 1900

5/4 Traum: ich muss auf einem Post- oder Meldungsamt (etwa am Ballplatz) nicht nur Heimat- und Geburts-, sondern auch Todtenschein vorlegen, habe ihn, versiegeltes Couvert, erbrochen, feuchte Knöchelchen, Todtenkopf, wie gezeichnet drin, empfinde Ekel. Mit Richard und Brandes, ich ärgere mich über den lauten Ton Richards, Br. sagt: Aber, liebster, wiederholen Sie doch nicht alles! Ich entschuldige Richard ihm selbst gegenüber, sage: Es ist doch besser zu sagen: Ich thue das keineswegs, keineswegs, als: Ich thue das keineswegs, nicht. Dann im Volksgarten (meine Novelle!), Hofmokl der todt ist (wie ich im Traum auch weiss), kommt, blind, hat eine junge als Bäuerin gekleidete Dame (Schratt?) geheiratet, die ihm einredet, das Kind (sie trägt es wie einen Säugling) ist von ihm (Gerichtsverhandlung die ich gestern las) ― ungefähr wie Odysseus durch Schuhe verführt worden, die man ihm geschenkt hat (Ithaka).

Regentag Abbazia.―