Donnerstag, 21. Oktober 1897

21/10 Bei Mz. Rh.― Brief von R. F. ― hübsch endend ―„es wird so gut sein ― wie es gut sein kann zwischen 2 Menschen, die sich lieben würden, wenn sie sich allein und nicht noch andern gehören würden“― Bei Clara L.; sie erzählt mir von mancherlei Tratsch, beklagt sich über Hugos Fernbleiben ― Ich erläutere es aus Hugos Wesen. Sie ― „Es war aber ― nicht rein freundschaftlich ―“ Ich: „Eben darum. Bei uns kann solche Unterbrechung nicht stattfinden, da wir nur freundschaftlich ―“ Sie ― höchst unzufrieden ― So?? ― Wir lachten.― Bei Fifi; sie hatte mich holen lassen zu ihrem kranken Neffen. Der Neffe war gesund; sie sehr nett und hübsch ― u. s. w.― Ihr Geliebter, mit dem sie den Egmont studirt; er schreibt ihr „Mein Clärchen“ ― Erinnerung an früher. Ich: Erzählst du deinem Geliebten auch (der von unserm einstigen Verhältnis weiss), dass du mich hast rufen lassen? Sie: Gewiss ― ich lüg ihn doch nicht an!― Rückweg durch die Margarethenstraße; seit Mz. I wieder in Wien ist, hat sie den eigentl. Zauber verloren; eher war Fifi, die ich eben verlassen hatte, meine „Jugend“ ―