24/9 11 hinaus.— Mandl dort, Mutter, Schwester.― (Schwester hat die Geschichte mit Y. bereits aus I. durch Verwandte gehört; ich läugnete natürlich.) ― Im Garten spazieren.― Erwartung.― Vom Garten aus sah die Schwester oft durchs Fenster in das Zimmer, wo Mz. lag.― Drin seit dem Morgen Mandl; Frau K., Mutter.― Schwester stellt sich auf den Sessel; plötzlich: „Es ist da.“ Ich war sehr froh. Hinein. Finde Mandl schon mit Wiederbelebungsversuchen beschäftigt; er ruft mir entgegen: „non vivit.“ Wie ich das todte Kind sehe,― erschüttert, wie noch nie … muss weinen, weinte stundenlang.― Der Garten trauriger, stiller ― Das Kind auf dem Tisch; sehr schön; ich mußte es auf die Wange küssen. Tiefer Schmerz, den ich durchaus nicht erwartet. Tiefer, als er war, wie mein Vater starb.― Nach einer Stunde zu Mz.; die sich brav hielt wie immer, nach den 5tägigen Schmerzen sehr müd war.― Mit Mutter und Schwester zur Bahn; nach Wien.― Leo V. im Kfh.―
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Hebamme
Gesangspädagoge, Mathematiker
Rufname Louis
Gynäkologe
Gesangspädagogin
Laryngologe
Olga Waissnix an Arthur Schnitzler, 24.9.1897
Quelle: Arthur Schnitzler und Waissnix, Olga: Liebe, die starb vor der Zeit. Ein Briefwechsel. Mit einem Vorwort von Hans Weigel. Mit 16 Seiten Kunstdruckbildern. Hg. v. Therese Nickl und Heinrich Schnitzler. Wien, München, Zürich: Verlag Fritz Molden 1970. (PDF: https://schnitzler-briefe.acdh.oeaw.ac.at)