Freitag, 24. September 1897

24/9 11 hinaus.— Mandl dort, Mutter, Schwester.― (Schwester hat die Geschichte mit Y. bereits aus I. durch Verwandte gehört; ich läugnete natürlich.) ― Im Garten spazieren.― Erwartung.― Vom Garten aus sah die Schwester oft durchs Fenster in das Zimmer, wo Mz. lag.― Drin seit dem Morgen Mandl; Frau K., Mutter.― Schwester stellt sich auf den Sessel; plötzlich: „Es ist da.“ Ich war sehr froh. Hinein. Finde Mandl schon mit Wiederbelebungsversuchen beschäftigt; er ruft mir entgegen: „non vivit.“ Wie ich das todte Kind sehe,― erschüttert, wie noch nie … muss weinen, weinte stundenlang.― Der Garten trauriger, stiller ― Das Kind auf dem Tisch; sehr schön; ich mußte es auf die Wange küssen. Tiefer Schmerz, den ich durchaus nicht erwartet. Tiefer, als er war, wie mein Vater starb.― Nach einer Stunde zu Mz.; die sich brav hielt wie immer, nach den 5tägigen Schmerzen sehr müd war.― Mit Mutter und Schwester zur Bahn; nach Wien.― Leo V. im Kfh.―

1897-09-24