Sonntag, 29. August 1897

29/8 Vorm. Spazierg. Au.― Ich fragte: Was sagten Sie denn O. ― warum nicht ― ?― Sie besann sich lang; dann fand sie, sie habe ihm gesagt: weil sie fühle, dass er sie nicht geiug liebe ― oder so was.― Trotzdem war der Vormittag schön.― Bei Tisch (wir speisen immer zusammen; A.’s, Paul, Y., ich) kam Packet: von O. Parfum und ein Kleeblatt. Sie war unangenehm berührt. Ich „litt“.― Hallstatt, mit A.s und ihr.― Weiber aus Wien, die mich und sie kennen. Regen. Friedhof. Kirche. Sehr verstimmt. Unten gesessen. Schiff.― In der Bahn macht sie mir Vorwürfe: Wie im ersten Band (so nennen wir die Zeit unsres frühern Verh.; die Zeit mit O. ist der 2. Band) haben Sie für die Leute posirt. War sehr ärgerlich, dass sie’s nicht besser verstand.― Nachher (nach dem Souper in Ischl) im Wirtshaus daneben, Bauerntanz; tiefe Verstimmung. Sie sehr müd. Sie: „Ich möchte Sie ruhig haben, froh ―“ Ich redete dumm und unbeholfen, war mir selbst zuwider, kam mir hilflos vor; es war ein trauriger Abend.―