Donnerstag, 11. Februar 1897

11/2 Nm. mit Mz. Rh. gefahren (Regen). Bei Benedict.― Angenehmes Souper, nur Burckhard, Hugo, ich.― Minnie ruft mich spät ins Nebenzimmer, müsse mir was sagen: „Hugo sagte mir neulich einmal, es ist merkwürdig, mir scheint der Arthur ist in Sie verliebt ― und gestern … ich glaub doch er ist nicht in Sie verliebt … Nichtwahr, Sie haben gestern von … diesem Mädchen mit ihm gesprochen … Das giftet mich riesig ―“ Ich: Das kann ich nicht begreifen. Sie (lebhaft). Wie können Sie das sagen.― Ich würde doch nicht so mit Ihnen sprechen ― Ich: Sie haben ja keinen Grund sich zu „giften“.― Sie: Wieso? … Ich: Aber ich bitt Sie ― Sie: Ja was meinen Sie denn eigentlich: … dass ich mich für einen andern interessire? … Ich: Ja.― Sie: Für wen denn ―? ja für wen denn?― Wie könnt ich denn so mit Ihnen reden ― Ich: Ich bin ja nicht blind ― ich kann mich nicht täuschen ― Sie: … Für Hugo ― ―?!― Ja wie kommen Sie da drauf! hat er Ihnen das am End gesagt? ― Ich: Was fällt Ihnen ein. Sie: Ja wie können Sie das so glauben! Sie haben das glauben können ― wie hätt ich dann solche Dinge [wie] in der letzten Zeit zu Ihnen sprechen können … Und wie haben Sie dann so mit mir reden können.― Ich: Ich habe immer geglaubt ― wir reden im allgemeinen oder über … eine andere …

― Sie war als wär sie aus den Wolken gefallen … Eben wollte sie mir die Geschichte ihres Verkehrs mit Hugo erzählen, da kamen die andern und wir gingen alle. Beim Abschied fragte sie mich noch: Also waren Sie damals die letzten Tage lustiger, weil Sie dachten, es bezog sich auf einen andern … Sie können mirs ruhig sagen, ich vertrag viel, das wirft mich noch nicht um.―

Wir gingen, Burckhard, Hugo, ich ins Arkadencafé.―

― Meine Vermuthung, dass sich Hugo irrte scheint doch die richtige.

Mit Burckh. plauderte ich noch lang. Das Kind in ihm. Reisebeschreibungen liest er am liebsten.― Er glaubt sozusagen nicht ans Krankwerden und Sterben für seine Person.―

Heute im Wagen machte Mz. Rh., der ich von der Liebe Hugo Minnie erzählt hatte, die Bemerkung, ob ich sie nicht vielleicht auf eine falsche Spur lenken möchte.