Donnerstag, 3. Dezember 1896

3/12 Abd. brachte mir Mz. Rh. eine Annonce aus der N. F. Pr. (von mir übersehen) offenbar vom Grafen Aichelburg der uns neulich offenbar verfolgt hat. (Er war es also, den zuerst sie, später ich gesehn.) Typisch für den Mattoiden, boshaft und dumm.― Hauptgrund wohl, dass ich keine Annäherung mit ihm gesucht, kein Verlangen gezeigt, den wohl für mich mitgebrachten Operntext zu lesen. Ich war nervös zum Zerspringen, hauptsächlich in der Befürchtung, dass ein halb blödsinniger Schuft leicht weitre Nachforschung anstellt, auch vor Verläumdung nicht zurückschreckt. Und am meisten Angst hab ich, dass ich bei meiner Natur Verläumdungen die auf irgend einem Weg zu mir kommen, doch glaube; dazu kam noch Wuth, dass man solchen Infamien wehrlos preisgegeben ― und dann, dass man oder ich wenigstens auf Stunden wie vernichtet ist.― Sie wars auch. Wo ist die Verachtung für die Leute. Irgend ein Erbärmlicher begeht eine kleine Erbärmlichkeit ― und man liegt da. Es ist scheußlich.―

Gestern traf ich Mitterwurzer.― Über Anatol. „Lassen Sie ihn doch sterben? Warum soll so ein Roué nicht sterben ―?―“